Die meist wirksamen Mittel zur Brandbekämpfung führten zur
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
am 15. November 1873
Erster Hauptmann war der Forstmeister Max Obermayr, sein Stellvertreter Eduard Hofer, Lebzelter. 77 Männer meldeten sich als Mitglieder der neuen Wehr zum Dienst. Dieser Bestand hielt sich in etwa bis heute.
Am 14. September 1890 wurde der Feuerwehrbezirksverband Weyer Nr. 15 gegründet.
Am 19. Juni 1895 konnte die erste Handdruckspritze auf fahrbarem Untergestell in Betrieb genommen werden. Kosten: 1860 Kronen.
Die zweite, eine Metz Abprotzspritze, konnte um 2400 Kronen erworben werden.
Im Zuge dieser Neuerungen mußten Pferdegespanne zum Transport verpflichtet werden.
Im Jahre 1901 waren 135 Mann Mitglieder der Wehr.
Die neu gegründete Dreher’sche Forstamtsfeuerwehr wurde am 18. März 1922 in Dienst gestellt – eine große Verstärkung der Ortsfeuerwehr.
1927 wurde die Dreher’sche Wehr aufgelöst und die Geräte der Ortsfeuerwehr übergeben.
Es waren eine Metzspritze, eine Dampfspritze und eine mechanische Schiebeleiter.
25. Juli 1926: Die Einweihung der ersten Motorspritze, einer Fiat H 90, wurde zu einem Fest.
Standesmeldung vom 1. Mai 1946: Mannschaftsstand 68, Feuerwehrschule 5, Einsatzfähig 60 Mann.
Ein Großbrand am 28. Jänner 1947 in der Möbelfabrik Mayer-Raunicher (Heutiger Innerbergerstadl).
Schaden S 600.000,–. Eingesetzt 125 Mann.
Der Neuaufbau nach 1945 begann mit dem Umbau von Steyr A Typ Lastwagen, wobei die Feuerwehrmänner jeden Berufes mitarbeiteten. Die alte, noch aus Holz bestehende Zeugstätte konnte durch eine neue ersetzt werden. Sie wurde am 16. August 1959 eingeweiht.
Das erste neue Tanklöschfahrzeug für die freiwillige Feuerwehr Weyer wurde am
10. Oktober 1965 in Dienst gestellt.
Die alten Tragkraftspritzen RW 80 und R 75 wurden durch neue, luftgekühlte VW-Spritzen ersetzt und damit die Löscharbeit entscheidend verbessert.
Großen Anteil hatte die Freiwillige Feuerwehr Weyer an der Errichtung eines neuen Kriegerdenkmals, sind dort doch einige
Wehrkameraden namentlich erwähnt, die vom Krieg nicht mehr heimgekommen sind. Die Einweihung fand am 3. August 1973 statt.
Der Spatenstich für den Zubau der Zeugstätte erfolgte am 1. Mai 1975, und im Juli des gleichen Jahres die in Dienststellung des neuen Tanklöschfahzeuges TLF 2000-60.
Die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren zehn Mann leistet bei ihren Übungen schon beachtliches und ist von den Wettbewerben nicht mehr wegzudenken.
Seit 15 Jahren finden Brandschutzübungen in Schulen und Kindergärten statt, 950 Schüler mit ihren Lehrern nahmen begeistert an den Vorführungen teil. Auch in größeren Betrieben wurden diese Schulübungen eingeführt.
Die neue Tragkraftspritze BMW-FOX, die derzeit modernste Spritze, wurde um den Betrag von S 120.000,– angekauft.
August 1993: Segnung des neuen Rüstfahrzeuges RLFA 2000.
Anschaffungspreis: etwas über 3 Millionen Schilling.
In dankbarer Erinnerung und zum Gedenken an unseren Ehrenamtswalter Leopold Deimbacher, welcher über Jahrzehnte hinweg die Chronik unserer Wehr gestaltete und seiner Feuerwehr bis ins hohe Alter treu blieb.
Als Leopold Deimbacher im Jahr 1956 der Freiwilligen Feuerwehr beitrat, waren immerhin 83 Jahre seit Bestehen der Feuerwehr vergangen und es hatten sich Unmengen von losen Schriftstücken angesammelt, welche zugeordnet, sortiert, kartiert und schließlich in einer Chronik zusammengefasst werden wollten.
Diese Schriftstücke fanden in Kamerad Leopold Deimbacher ihren Gönner, er trug über 30 Jahre lang alles zusammen,
was er finden, erfragen und schließlich auch verwerten konnten und brachte dies in 2 Chroniken zu Papier.
Somit ist die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Weyer für unsere Nachwelt erhalten geblieben.
Bis ins Jahr 2000 wurde die Chronik von Leopold Deimbacher immer auf dem letzten Stand gehalten und dann von ihm an unseren Kameraden Rudolf Tröstl mit den Worten: “Man muss wissen, wann es Zeit ist aufzuhören“ zum Weiterführen übergeben.
Eine Stelle aus der Chronik , welche von Leopold Deimbacher so beschrieben wurde, dass sie zum Nachdenken anregt.
Wer kennt noch jene Feuerwehrmänner die in den beiden Kriegen ihren kärglichen Heimaturlaub dazu verwendeten bei Bränden helfend einzugreifen, eben weil sie Feuerwehrmänner waren und ihr Gelöbnis auch in solch schwerer Zeit hochhielten? Ober jene, die bei Einsätzen verunglückten und fast keine Entschädigung erhielten und Not litten? Aber all jene die längst heimgegangen sind, können getrost sein, diese Kameraden werden nie vergessen, denn sie leben in dieser Chronik weiter.
Leopold Deimbacher